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Donnerstag, 27. September 2012

Facebook deaktiviert Gesichtserkennung in Europa

Die Legende besagt, Indianer würde sich nicht fotografieren lassen, weil sie meinten, dies würde ihnen die Seele rauben. Ein Abbild von sich zu haben, das unabhängig von einem existiert und kaum zu kontrollieren ist, wird vor allem im Netz und seinen digitalen Profilbildern ein Problem: Wenn ich nicht nur abgebildet, sondern vollautomatisch erkannt werde, macht dies jedenfalls uns Europäern offenbar Angst. Deshalb gibt Facebook den Datenschützern nach und stellt das Face Recognition ab.

Unter anderem der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar hatte kritisiert, eine Datenbank mit dem „Gesichtsabdruck“ von Millionen Mitgliedern habe ein immenses Risiko- und Missbrauchspotenzial, meldet Heise. Facebook-Europachef Richard Allan sagte jedoch: „Wir glauben weiter, dass man Gesichtserkennung in Europa legal anbieten kann“. Zunächst liegt sie jedoch auf Eis.

Wir glauben: Bei der Gesichtserkennung handelt es sich nicht alleine eine juristische Frage, sondern um eine gesellschaftliche, um eine Frage nach dem Umgang mit dem Bild im digitalen Zeitalter. Dies muss in den Geisteswissenschaften diskutiert werden und gerade in dem Fach, das mit Bildern am meisten Erfahrung hat – der Kunstgeschichte.

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