Der Mehrwert der digitalen Kunstgeschichte liegt darin, große Datenmengen zu verarbeiten. Vor allem Bilddaten: Der Computer kann mehr Bilder kennen als ein Mensch in seiner Lebenszeit sehen kann.
Die Artemis-Datenbank nach Durchschnittshelligkeit sortiert |
Werden wir dann überhaupt noch das Original ansehen müssen? Das tun wir heute schon selten. Ganz früher war es der Kupferstich, früher das Dia, das uns in der Reproduktion das Werk in Augenschein brachte. Was früher galt, gilt weiter: Wir müssen uns ein mentales Bildgedächtnis von Originalen schaffen. Der Computer als Hilfsmittel kann uns aber helfen, dieses relevante Einzelwerk besser zu finden.
Macht der Computer bald unsere Job als Kunsthistoriker? Das ist nicht das Ziel der digitalen Kunstgeschichte. Ziel ist es, den Forscher mit Computertools zu unterstützen. Es wird sich aber der Job des Kunsthistorikers verändern, er wird mehr Kompetenzen in der Datenanalyse benötigen.
Ist das alles notwendig, kann nicht alles bleiben wie es ist? Die digitale Kunstgeschichte ist ein Zusatz, kein Ersatz klassischer Methoden. Das Digitale ist aber in der Welt und wird auch in das Fach Kunstgeschichte kommen. Deshalb müssen wir vorbereitet sein und können heute gestalten, wohin die Reise geht.
Die digitale Kunstgeschichte ist eine Chance für die Kunstgeschichte.
Dr. Harald Klinke: Was ist Digitale Kunstgeschichte? from Munich Digital Art History on Vimeo.
Wer sich über die Entwicklung der digitalen Kunstgeschichte auf dem Laufenden halten möchte, verfolgt am besten die Publikationen des International Journal for Digital Art History und trägt sich dort für den Newsletter ein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen