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Mittwoch, 4. November 2015

Offene Daten für die Kunstgeschichte

Kunsthistoriker brauchen offene Daten.
Erstens benötigt der Kunsthistoriker Informationen zu seiner Forschung. Das bedeutet zunächst Zugang zu Bibliotheken. Eine auf Kunstgeschichte spezialisierte Metasuchmaschine ist kubikat mit Werken des Kunsthistorisches Instituts Florenz, dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris und der Bibliotheca Hertziana in Rom. Eine allgemeine weltweite Metasuchmaschine ist der Karlsruher Virtuelle Katalog. Interessant sind sicher auch die Such-Tools des Getty. Direkten Zugriff auf digitale Zeitschriftenartikel gibt JStor (mein Favorit). Den Zugang über die LMU-Universitätsbibliothek erhalten Sie via E-Medien-Login (das ist eigentlich das Gegenteil von "offen").
Der Kunsthistoriker denkt visuell. Daher benötigt er Zugang zu Bilddaten. Das Kunsthistorische Institut der LMU hat eine solche Bilddatenbank namens Artemis. Dies ist Teil des verteilten Bildarchivs Prometheus. Eine weitere große Bilddatenbank kunsthistorischer Abbildungen ist Artstore.

Zweitens benötigt der Computer des Kunsthistorikers Informationen. In der nächsten Sitzung geht es um Tabellenkalkulation. Wir verwenden das freie Programm Open Office Calc. Als offene Daten verwenden wir die 120.000 Objekte des MOMA, die Sie auf Github finden (das ist Open Data). Mehr Informationen zu diesem Datensatz finden Sie hier.
Was man mit diesen Daten anstellen kann, zeigt Florian Kräutli in seinem Blog.
Visualisierung der MOMA-Sammlung nach der Zeit. Grün stellt das Medium Fotografie dar
(Florian Kräutli, MoMA on GitHub)

Linked Open Data kann viel mehr. Davon bekommt man einen Eindruck, wenn man sich Wikidata ansieht. Hier ein Beispiel.

Fazit: Hat man Daten, kann man damit selbst viel machen. Mehr entsteht, wenn man sie öffentlich macht: Open Data. Noch mehr, wenn man sie strukturiert und dokumentiert ablegt: Linked Open Data. Was mit Cultural Data möglich ist, zeigt der Kultur-Hackathon "Coding Da Vinci". Das brauchen wir auch für die Kunstgeschichte!

P.S.: Den in der letzten Woche erwähnte Blog von Thorsten Wübbena finden Sie unter hier.

Welche Links habe ich zu diesem Thema noch vergessen? Hinweise und Zusätze bitte unten in die Kommentare. Vielen Dank.

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