ImagePlot bietet die
Möglichkeit gesammelte Metadaten, nach den verschiedensten Kriterien als
Diagramm zu visualisieren. Nun stellt sich natürlich die Frage, inwiefern man
diese Software für die Kunstgeschichte verwenden kann.
Eine Möglichkeit die Software
zu benutzen wäre beispielsweise für die Analyse über das Gesamtwerk eines
Künstlers.
Dabei ist man aber mit
höchster Wahrscheinlichkeit mit der Schwierigkeit konfrontiert sämtliche,
benötigten Bildreproduktionen auch digital zu beschaffen. Trotz
fortschreitender Digitalisierung der Kunstgeschichte und sehr guten digitalen
Bilddatenbanken gibt es immer noch große Lücken, die es unmöglich machen 100% des
Gesamtwerkes eines Künstlers digital abzudecken. Das Problem der Beschaffung
des passenden digitalen Bildmaterials hängt natürlich auch von der Bekanntheit
eines Künstlers ab. Interessant ist es aber vor allem mit Werken von nicht so
bekannten Künstlern zu arbeiten da bei denen die Chance höher ist neue
kunsthistorische Erkenntnisse zu gewinnen. Daher stoßen verschiedene
Untersuchungsvorhaben unweigerlich bereits am Beginn an ihre Grenzen.
Eine weitere Möglichkeit ist
die Untersuchung einer bestimmten Schaffensphase aus dem Leben eines Künstlers.
Wie hat sich beispielsweise sein Stil im Laufe der Zeit verändert oder welcher
Farbton hat er zu welchem Zeitpunkt bevorzugt verwendet?
Konzentriert man sich aber nur
auf eine Auswahl an Bilder, so trifft man schon vor der eigentlichen
Visualisierung durch ImagePlot unausweichlich eine Bilderauswahl. Dies ist insofern
fraglich, denn mit getroffener Vorselektion kann eine Analyse nicht 100%
wissenschaftlich korrekt sein, da man diese Selektion ja mit seinen jeweils
subjektiven Kriterien trifft.
Man kann aber auch Künstler und
Gattungen gegenüberstellen und so hoffen neue Erkenntnisse zu entdecken.
So hat beispielsweise Megan O’Rourke, eine Schülerin
Lev Manovichs, die Farbpalette von 630 Gemälden von sechs französischen
Impressionisten untersucht. (Vgl. http://lab.softwarestudies.com/2012/04/visualizations-of-impressionist-artists.html)
630
impressionistische Gemälde:
X-Achse=
Helligkeit; Y-Achse= Farbton
|
Herausgefunden hat sie dabei lediglich,
dass sich die Farbigkeit der Künstler sehr stark ähnelt.
Angesichts dieses Ergebnisses
stelle ich mir die Frage ob man wirklich ImagePlot benötigt um auf diese
Erkenntnisse zu kommen. Als Kunsthistoriker ist man es gewöhnt viele Bilder zu
sehen, zu analysieren und zu vergleichen.
So ist die Software vielleicht eine Hilfe, da sie die Bilder als
Miniaturabbildungen schön präsentiert aber ob sie wirklich behilflich dabei ist
neue kunsthistorische Erkenntnisse zu erarbeiten
stelle ich dann doch infrage.
Nach der Auseinandersetzung
mit dem Programmes komme ich für mich persönlich leider immer wieder auf das
Ergebnis, dass das Programm zwar eine nette Spielerei mit digitalen Bildern ist aber
keinen besonderen Mehrwert für die Kunstgeschichte hat. Vielleicht liegt meine
Skepsis auch nur daran, dass ich für mich persönlich noch nicht das passende
Untersuchungsvorhaben gefunden habe, damit sich für mich die Notwendigkeit
dieses Programmes auch erschließt.
Interessiert man sich dafür
was andere Personen mit ImagePlot gemacht haben so empfehle ich die
Flickr-Seite der Software.
Nach der Betrachtung dieser
unterschiedlichen Projekte, erkennt man aber erneut, dass das Programm, auch
wenn es unter Leitung eines Kunsthistorikers kreiert wurde, doch primär für
andere Bereiche wie die Soziologie genutzt wird.
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